Beltane Lied

Beltane wird traditionell in der Vollmondnacht zwischen der Frühlings – Tagundnachtgleiche und der Sommersonnenwende gefeiert. Aus praktischen Gründen finden die Feierlichkeiten heutzutage jedoch meist am 1. Mai oder am Vorabend des 1. Mai statt und sind als „Tanz in den Mai“ bekannt. Unser Beltane Lied steht für Liebe, Fruchtbarkeit und Lebenslust.

Die Wurzeln dieses Festes und die Bräuche reichen weit zurück bis in uralte Zeit. Zu Beltane geht es weniger um die Durchführung von Ritualen. Im Vordergrund steht die ausgelassene Feier. Beltane ist ein Fest des Lebens.

Text: Rewa Kasor
Musik: Linda Krader

Lieder zu den Jahreskreisfesten | Beltane Lied

Frisch geschmückt mit bunten Bändern steht die Birke dort an Bach
Bis in frühe Morgenstunden ist der Himmel unser Dach
Feiern wir des Lebens Freude, geben wir der Liebe Raum
Ehren wir von ganzem Herzen Yggdrasil, den Weltenbaum

Zuneigung und Lebensfreude, Fruchtbarkeit und Neubeginn
Sind die Werte dieses Tages, sind der Feier tiefer Sinn
Lasst uns froh das Leben feiern, tanzen wir bis in die Nacht
Jeder Gast ist uns willkommen, hat er Frohsinn mitgebracht

Brot und Wein als freundlich‘ Gaben, an den Wurzeln hingestellt
Heute sind die Grenzen dünner zu der unbekannten Welt
Heißen Freunde wir willkommen, mögen sie auch anders sein
Selbst wenn wir sie noch nicht kennen, keiner feiert heut‘ allein

Refrain:
Höre, wie es singt und wispert, heute tanzt das kleine Volk
Nicht wie sonst in dunklen Nächten, sondern in der Sonne Gold
Laden wir sie ein zum Feste, zum gemeinsam fröhlich Lied
Geben, Nehmen ist dasselbe, es gibt keinen Unterschied

Ostara Lied
Ostara Lied

Hier ein paar Gedanken von Linda Krader zu Beltane.

Beltane – Liebe, Fruchtbarkeit, Lebenslust

Ein Hochgenuss der Sinnesfreuden erwartet uns mit dem aufkommenden Mai. Vogelgezwitscher, duftende Blüten, lebendige Wälder und der warme Vollfrühling erhellen unser Gemüt. Häuser und Ställe wurden mit Grün, Blumen und Weißdornblüten geschmückt. So wird der Vollmond im Mai auch „Blumenmond“ genannt. Es ist der fruchtbarste Mond des Jahres, der auch starken Einfluss auf unseren Körper nimmt. Wer einen Kinderwunsch hegt, hat hier die besten Chancen. Kinder, die zu Beltane gezeugt wurden, gelten als „Glückskinder“.

In der Vergangenheit wurden an diesem Mond Fruchtbarkeitsrituale gefeiert. Die Maien- oder Walpurgistage waren eine fröhliche und lebhafte Zeit, die von feurigen Festen begleitet wurden. Fruchtbarkeit wurde auf die Ackerböden übertragen – ganz im Sinne der freien hemmungslosen Liebe, die auf den Feldern und um die Maifeuer herum bis zum nächsten Sonnenaufgang gelebt wurde. Vielerorts galt neben dem Blumenmond auch die erste Weißdornblüte als Beginn der Festlichkeiten. Als kalendarischer Termin wurde für Beltane der 1. Mai festgelegt.

Man nannte den Mai auch „Wunnimonat“, den „Weidemonat“. Das Vieh wurde wieder auf die Felder gebracht und zwischen zwei Walpurgisfeuern hindurch getrieben, um es gegen Krankheit zu wappnen. Es sollte reinigen und Seuchen fern-halten, denn Walpurgis galt als Schutzheilige gegen Pest, Husten und Tollwut. Dieses Brauchtum sorgt als „Hexenfeuer“ noch heute für Missverständnisse.

Beltane und die Maikönige

Das Fest Beltaine, oder Beltane, wurde zu Ehren des keltischen Feuergottes Bel (o. Belenus, Belinos, Jack in the Green, Green Man), dem Herrn des Waldes und Gott der Sonne gehalten, der sich liebend mit der Göttin der Erde verband, die in Irland als Brigit, Flora, May Bride oder May Queen bekannt ist. Hierzulande ehrte man Freyrs Werben um die Riesin Gerda. Auch andere göttliche Paare wurden in diesen Festlichkeiten verkörpert. Hierfür erwählte man vielerorts einen Mann und eine Frau (oftmals heidnische Priester), die diese göttliche männliche und weibliche Schöpferkraft symbolisierten und auf den Feldern eine heilige Hochzeit feierten.

Der heutige Brauch des Maikönigs und der Maikönigin geht hierauf zurück. Der Maibaum aus Birke stand als Phallussymbol für die symbolische Befruchtung von Mutter Erde, die neues Leben hervorbringt (Pfahl und Kranz). Bereits im Mittelalter haben die Dörfer Bäume (vor allem Birke und Weißdorn) mit bunten Bändern geschmückt, oder die Bänder in Tänzen um den Baum herum gewoben.

Bräuche zu Beltane

Maiherzen aus Birkenrinde trugen die Namen der Angebeteten oder die Wünsche nach neuer Liebe. Maibäume, Stecken oder Sträucher wurden der Liebsten vor die Tür gestellt. Opfergaben wurden am Fuße des Baumes dargeboten und lockere Bänder mit Wünschen vom Wind davon getragen. Auch das „kleine Volk“ wurde mit Geschenken bedacht, denn wie an Samhain ist der Schleier zu den anderen Welten auch jetzt wieder dünn. Mit Brot und Wein oder anderen Leckereien wurden Feen, Wichtel, Elfen und sonstige kleine Weltenbewohner zum gemeinsamen Feiern eingeladen.

Liebespaare, Geschwister, Freunde und all jene, die eine Verbindung eingehen wollten, ließen sich die Hände mit einem „Ewigkeitsknoten“ zusammenbinden. Für das nächste Jahr versprachen sie sich die Treue und einen weiteren gemeinsamen Wegabschnitt. Wie bereits zu Ostara üblich sprangen manche Paare auch an Beltane zur Bekräftigung des Schwurs über ein Feuer. Noch heute ist das „Handfasting“ als alter Hochzeitsbrauch Teil moderner Trauungszeremonien.

Wer es bisher noch nicht getan hat, darf nun endgültig aus seinem Schneckenhaus heraus finden. Wieder sichtbar, finden wir Lebensfreude in der Gemeinschaft mit anderen Menschen. Und vergessen wir dabei auch die Selbstliebe nicht! Nur in der Achtsamkeit für uns selbst können wir das Männliche und Weibliche Prinzip in uns harmonisch ausbalancieren.

 
 


 
 
Beltane Lied: Text und Musik sind unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International“ lizenziert.
 
 
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