Runenheilung – Die runischen Heiler

RunenheilungUnter dem Begriff „Runenheilung“ verstehen wir das energetische Heilen mit Hilfe von Runen. In der Praxis – und dem offiziell zugelassenen Sprachgebrauch – bedeutet das, die Selbstheilungskräfte eines Menschen (oder Tieres) zu aktivieren und/oder zu stärken.

Nun weiß, wer als Runenheiler tätig ist, dass man mit Hilfe von Runen erheblich mehr machen kann, als nur die Selbstheilungskräfte zu unterstützen. In diesem Zusammenhang jedoch von Heilung zu sprechen, ist nicht wenig riskant. Die schulmedizinische Lobby hat ein großes wirtschaftliches Interesse daran, alternative Heilmethoden zu verunglimpfen. Wer also mit Hilfe von Runen als Heiler tätig sein will, sollte sich sehr gründlich mit der aktuellen Rechtsprechung befassen.

Kenntnisse über die natürliche Regenerationsfähigkeit des menschlichen Körpers waren auch unseren Vorfahren hinlänglich bekannt. Was wir heute oft als „Heilströmen“ bezeichnen, wurde schon vor Jahrhunderten praktiziert und wird oftmals sogar ganz unbewusst vorgenommen. Runenheilung ist eine Erweiterung dieser Praktiken, bei denen gezielt Energie auf den menschlichen Körper Übertragen wird.

Auch bei Menschen, die in unterschiedlichen Kulturen aufwachsen und unterschiedliche Gestik und Mimik erlernen, spricht der Körper eine alte, kulturübergreifende Sprache. Ganz instinktiv lutschen Säuglinge aller Welt an ihrem Daumen um den Bauch zu beruhigen oder um besser einschlafen zu können. Fühlen Kinder sich belastet und wissen sich nicht besser auszudrücken, hören wir zuallererst: „Mama, ich hab Bauchweh“, egal ob es sich um Stress, Sorgen oder ein angeschlagenes Immunsystem handelt. Auch die Erwachsenen „drücken sich die Daumen“, wenn sie sich Kraft geben und die Sorgen beruhigen wollen. Unser Daumen erdet uns und ist eng mit dem Magen, aber auch der Milz verbunden, die uns nicht nur starke Nerven, sondern auch die sprichwörtliche „dicke Haut“ verleiht.

Energieübertragung

Heute finden wir dieses alte Wissen kompliziert verpackt in Kursen zu diversen energetischen Behandlungskonzepten. Eines dieser Konzepte, welches verhältnismäßig leicht selbst zu erlernen ist, ist das japanische Heilströmen (Jin Shin Jutsu). Das Heilströmen wurde jedoch nicht nur in Japan entdeckt. Heiler, Schamanen und auch Hebammen auf der ganzen Welt haben sich die gleichen Grundlagen und Energiepunkte zu nutze gemacht, so auch bereits die alten Nordvölker.

Da wir von unbewussten Berührungen sprechen, die in jedem Kulturkreis bekannt sind, ist es schwer zu sagen wer das Rad zuerst erfunden hat und für uns auch nicht bedeutsam. Ein runischer Heiler bedient sich jedoch dieser Energiepunkte und sollte zunächst ohne spezielle Werkzeuge im Heilströmen Erfahrungen sammeln.

Runenheilung

Werkzeuge runischer Heiler

Es sind vier spezielle Werkzeuge Überliefert, wie sie nur von den runischen Heilern verwendet wurden. Die Heilerstäbe, die Skarja, der Taekhan und der Meltan.

Das germanische Wort takan (auch tēkan bzw. tǣkan) bedeutet anfassen, berühren. Das germanische Wort skarjan bedeutet abteilen, verteilen. Vermutlich liegen hier die Ursprünge für die Bezeichnungen Taekhan und Skarja. Das altgermanische Wort maltjan, von dem der Meltan vermutlich seinen Namen hat, bedeutet auflösen.

Runen ritze keiner …

Die Egils Saga, eine der bedeutendsten Isländersagas, berichtet über Runenheilung.

„Als Egil und die Seinen sich gesetzt hatten und aßen, da sah Egil, dass ein Mädchen krank auf dem Querbett lag. Egil fragte Thorfinn, wer das Weib sei, das dort so krank liege. Thorfinn meinte, sie heiße Helga und sei seine Tochter – ‚sie hat schon lange krank gelegen. Sie litt an Auszehrung. Keine Nacht schlief sie und war wie wahnsinnig.‘ ‚Habt ihr irgendwelche Mittel gegen die Krankheit angewendet?‘ fragte Egil. Thorfinn sprach: ‚Runen sind geritzt worden, und ein Bauernsohn ganz in der Nachbarschaft ist’s, der dies tat. Es steht aber seitdem viel schlimmer als vorher. Kannst du, Egil, etwas wider solches Übel tun?‘
Egil meinte: ‚Möglich, dass es nicht schlechter wird, wenn ich mich daran mache.‘ Als Egil gegessen hatte, ging er dorthin, wo das Mädchen lag, und sprach zu ihr. Er bat, sie von dem Platz zu heben und reines Zeug unter sie zu legen. Das geschah. Darauf durchsuchte er den Platz, auf dem sie gelegen hatte und fand dort ein Fischbein, auf dem Runen geritzt waren. Egil las sie. Darauf schabte er die Runen ab und warf sie ins Feuer. Er verbrannte das ganze Fischbein und ließ das Zeug, das das Mädchen gehabt hatte, in den Wind tragen. Dann sprach Egil:

Runen ritze keiner
Rät’ er nicht, wie’s steht drum!
Manches Sinn schon, mein ich,
Wirren Manns Stab irrte.
Zehn der Zauberrunen
Ziemten schlecht dem Kiemen:
Leichtsinn leider machte
Lang des Mädchens Krankheit.

Egil ritzte Runen und legte sie unter das Polster des Lagers, auf dem das Mädchen ruhte. Ihr deuchte da, als ob sie aus dem Schlafe erwache, und sie sagte, sie sei gesund, wenn auch noch schwach. (Kiemen ist der Walknochen, auf dem die Runen geritzt waren. Der verliebte Bauernsohn hatte die falschen Runen geritzt.)“
(Egils saga Kap. 73. In der Übersetzung von Felix Niedner Kap. 72)

Verantwortung

Ich möchte hier ausdrücklich betonen, dass die Beschreibungen der Anwendungen nicht als ein Abraten von Ärztlichen Maßnahmen verstanden werden sollen. Bei der Runenheilung, dem energetischen Heilen mit Runen, handelt es sich nicht um eine Therapiemaßnahme im ärztlichen Sinn. Runenheilung kann die ärztliche Therapie ergänzen, jedoch nicht ersetzen!

 


 
Zurück zur Startseite
 
 
Bild oben: Paracelsus 1540. Kupferstich von Augustin Hirschvogel
Bild mitte: Isländisches Manuskript der Egils Saga aus dem 17. Jahrhundert
© für beide Bilder: PD