Einfach kann doch jeder

Einfach kann doch jederDas sagt sich so leicht: „Einfach kann doch jeder“. Man kann es sich aber auch schwer machen. Und wenn Nina sich etwas schwer macht, dann gleich doppelt und dreifach!

Worum es geht

Nina ist erst seit wenigen Monaten allein in einer neuen Stadt. Beim Spaziergang mit Mopsdame Molly erwischt sie einen vermeintlichen Spanner und haut ihm impulsiv die Hundeleine über den Rücken. Was erst einmal nach einer handfesten Auseinandersetzung aussieht, entwickelt sich dann aber zu einem Spiel voller Irrungen, Verwirrungen und Missverständnissen. Muss aber auch dieser Fotograf, den Nina zuerst für einen Spanner gehalten hat, so verdammt gut aussehen? Und mehr noch: Muss er so frech, fast schon arrogant, sein und sie zu einem Date einladen um sie dann zu versetzen? Ausgerechnet zu einem für sie sehr wichtigen Termin taucht er aber wieder auf und bringt ihre Gefühlswelt endgültig durcheinander. Als später Georg, Ninas Bruder, auf der Bildfläche erscheint, wird es noch chaotischer und fast fliegen sogar die Fäuste.

Bei einer Lovestory erwarte ich ein Happyend. In „Einfach kann doch jeder“ ist das aber nicht so leicht. Nina trägt ein dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit mit sich: Eine Schuld, die sie nie wird begleichen können. Selbst als alle Missverständnisse aufgeklärt sind, hindert diese Schuld sie immer noch, zu ihren Gefühlen zu stehen. Sie hat gute Freunde an ihrer Seite, aber auch Freunde sind nicht für jedes Problem eine Lösung.

Wie es abläuft

Nun, das verrate ich euch nicht! Nur so viel: Es ist frisch, frech, fröhlich und humorvoll geschrieben. Die Protagonisten haben Tiefe, man sieht sie als Menschen und nicht als Figuren, und ihre Handlungen sind nachvollziehbar. Was mir sehr gut gefallen hat, ist der Wechsel der Erzähler. Nina und Tim (das ist der vermeintliche Spanner) erzählen abwechselnd in der Ich-Form, was sich ereignet, was sie denken und fühlen. Ganz besonders hat mich beeindruckt wie die Autorin Ninas beginnende Verarbeitung ihres Traumas beschrieben hat. Nachvollziehbar, authentisch, glaubhaft und sehr feinfühlig. Es hat mich berührt und ich habe mit ihr gelitten.

Wie die Geschichte endet, müsst ihr selbst herausfinden. Was ich euch aber garantieren kann ist Spaß und Gänsehaut. Dass der Buchblock etwas verunglückt und nicht alle Zeilenumbrüche ihren Platz gefunden haben, tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch.

Fazit: Eine der spannendsten Liebesgeschichten und definitiv eine Empfehlung wert!

Leseprobe

Auf Pias Website könnt ihr das erste Kapitel lesen.
 
 


 
 
Bild: Cover von „Einfach kann doch jeder“ | © Pia Kristin
 
 
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