Litha Lied

Litha, die Sommer-Sonnenwende, ist eine Zeit großer magischer Kraft. Es ist eine Zeit der Schutz-, Liebes- und Heilungszauber. Unser Litha Lied konzentriert sich auf das Thema Liebe. Zu Litha symbolisieren große Feuer die Sonne auf dem Höhepunkt ihrer Kraft. Es ist der längste Tag des Jahres und die im folgende kürzeste Nacht wird durchgefeiert, um am nächsten Morgen die Sonne erneut zu begrüßen. Die Asche des Feuers wird auf den Feldern verteilt, um sie zu schützen und eine gute Ernte zu gewährleisten.

Von den acht Festen des Jahreskreises hat Litha die schwächste eigene Ausprägung. Spezielle Rituale und Bräuche zur Sommer-Sonnenwende beschränken sich meist auf lokale Überlieferungen.

Text: Rewa Kasor
Musik: Linda Krader

Lieder zu den Jahreskreisfesten | Litha Lied

Licht des Sommers, Licht des Lebens, heute ist der längste Tag
Tanzen wir im Licht der Sonne, sind vergessen Müh‘ und Plag‘
Schon bevor die Sonne aufgeht, sammeln wir den Feentau
Und im Licht des hellen Mondes danken wir der weißen Frau

Licht der Freude, Licht der Liebe, schafft in uns’ren Herzen Raum
Still wir streifen über Wiesen für den Sieben-Blumen-Traum
Sammeln Blumen, binden Kränze, und im Schlaf wird dann erhellt
Wer dein ganz besond’res Licht ist, und das Zentrum deiner Welt

Licht des Herzens, Licht der Sehnsucht, führst uns sicher durch die Nacht
Und wir feiern mit den Freunden, bis die Sonne wieder lacht
Abends brennen hell die Feuer, fröhlich Lachen weithin klingt
Keine Ängste, keine Sorgen, was der neue Tag uns bringt

Refrain:
Licht der Sonne, Licht des Mondes, Dank dem immerwährend‘ Licht
Dank den Göttern und den Nornen, die uns seh’n von Angesicht
Dank den Quellen und den Strömen, Dank dem immerwährend‘ Sein
Dank den Freunden und der Liebe, keiner bleibt heut‘ Nacht allein

Litha Lied

Hier ein paar Gedanken von Linda Krader zu Litha.

Litha – Liebe, Fruchtbarkeit, Lebenslust

Im hellsten Monat des Jahres beschenkt uns die Sonne mit großem innerem Wachstum und besonders viel Licht. Die Sonnenkraft ist klar, direkt, bewusst und bestimmt – ohne Raum fürs Verstecken. Sie hilft uns dabei, unsere Baumkrone zu entfalten und beleuchtet uns auch dort, wo wir uns noch nicht vollkommen angenommen haben. Die Bühne unseres Lebens ist eröffnet! Welche Rolle spiele ich und wie sollen die ersten Früchte meines Erfolges aussehen? Bin ich mir bewusst, wo ich hinwachsen möchte und kann mir im Wachstum treu bleiben?

Der Juni stärkt unseren Mut und unsere Ausrichtung. Die Visionen liegen der Sonne immer klar vor Augen – mit dem Vertrauen in die innere Führung geht es geradewegs auf das Ziel unseres Herzens zu. Denn Sonnenzeit ist Herzenszeit! Erlaube dir, deinen Herzraum zu öffnen und dein Herz auf der Zunge zu tragen. Bringe deine verborgenen, versteckten und nicht gelebten Anteile nun in das klare Licht des Tages und heiße sie in der Sonne willkommen. Lass die Fülle in dein Herz, so wie du über dein Herz die Fülle in die Welt gibst.

Litha – Ursprünge

Bereits in der prähistorischen Zeit kam den beiden Sonnenwenden eine wichtige Bedeutung zu. Die ältesten beiden Feste entstanden an diesen bedeutsamen Wendepunkten. Der längste Tag des Jahres läutet die Zeit der Fülle und Lebenskraft ein – der Sommer wird freudvoll begrüßt. Doch gleichzeitig beginnt auch das „Sterben des Lichts“.
Am Gipfel des Jahres angekommen werden wir uns bewusst, dass uns der Weg wieder langsam Richtung Tal führt. Deswegen genießen wir den Ausblick, ehren das Leben und machen eine kurze Rast. Wir lassen uns wärmen und durchleuchten. Beide Facetten des Wendepunktes verkörperte der Lichtgott Balder, der seinen eigenen Tod voraussah. Der strahlende, geliebte Sohn, dessen Mutter alles tat, um ihm dieses Schicksal zu ersparen. Zur höchsten Zeit seines Lebens konnte er dann doch mit der Mistel getötet werden. So erkennen wir den unabwendbaren Kreislauf des Lebens und Sterbens.

Zur Feier gehört ein ordentliches Feuer oder zumindest eine offene Flamme als Symbol zu Ehren der Sonne. Sei es ein kleines Lagerfeuer, eine Brennfackel oder gar ein großes Freudenfeuer. Das Feuer lädt zum Feiern und Tanzen ein.
Doch zuvor streifen wir im Lichte der Sonne durch die schönen Blumenwiesen und Wälder. Ganz bewusst verbinden wir uns mit Blumen und Kräutern, die nun in ihrer stärksten Sonnenkraft stehen. Besonders die gelben, strahlenförmigen Sonnen-pflanzen sind nun sehr gesprächig. Das Berühmteste ist das stimmungsaufhellende Johanniskraut, das zum Mittsommer seine Blüten öffnet. Kränze und Gürtel wurden aus dem Kraut geflochten und die Vorräte für ein heilsames, starkes Rotöl wurden gesammelt.

 
 


 
 
Litha Lied: Text und Musik sind unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International“ lizenziert.
 
 
Siehe auch Die Jahreskreisfeste | Ursprung & Bedeutung
 
 

Das könnte dich auch interessieren …

Eine Antwort

  1. Ute sagt:

    Wunderschön und berührend.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert