Binderunen sind nicht zwingend wirkungsvoller als einzelne Runen. Die gewünschte Art der Wirkung kann jedoch sehr viel konkreter erreicht werden. Unter Binderunen verstehen wir zwei oder mehrere Runen, die beim Ritzen deckungsgleiche Linien haben und/oder sich an einem oder mehreren Punkten berühren.
Leider werden beim Entwerfen von Binderunen oft Fehler gemacht. Hier nun ein paar Tipps, die vor den schlimmsten Fehlern schützen sollen.
Gerade um die ersten Erfahrungen mit Binderunen zu sammeln sollte man sehr genau die Gruppenzugehörigkeit der einzelnen Runen bei der Auswahl berücksichtigen.
Beispiel 1:Im Bild links sind die Stäbe, die senkrechten Linien, deckungsgleich. |
BEISPIEL 2, VARIANTE 1In diesem Beispiel, der Verbindung von Teiwaz und Othala, haben die beiden Varianten sehr unterschiedliche Wirkungen. Hier gibt es keine deckungsgleichen Linien, dafür jedoch zwei Schnittpunkte. Othala ist Teiwaz gegenüber untergeordnet. Die ohnehin dominante Wirkung von Teiwaz „bedient“ sich zusätzlich der Kraft von Othala. |
BEISPIEL 2, VARIANTE 2Auch hier handelt es sich um eine Binderune aus Teiwaz und Othala. Diesmal jedoch mit deckungsgleichen Linien und einem Schnittpunkt. In dieser Variante ist Othala Teiwaz regelrecht „übergestülpt“. Die ausgleichende Eigenschaft von Othala bewirkt in diesem Fall, dass sich die Kräfte beider Runen gleichberechtigt verbinden. Wichtig ist, dass eine solche Verbindung von zwei oder mehr Runen eine Binderune ergibt, die eine Wirkung erzielt. Diese Wirkung kann erheblich von der der einzelnen Runen, welche die Binderune bilden, abweichen. Da sich grundsätzlich alle Runen untereinander kombinieren lassen, ist eine Beschreibung aller Möglichkeiten und Varianten schlichtweg unmöglich. Es hilft nur zu üben, Erfahrungen zu sammeln und notfalls auch mal ein wenig zu experimentieren. |
Beispiel 3:Ein weiterer Punkt der beachtet werden muss, ist die Symbolik. Diese Binderune ist ein Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte. Raido fällt hier sofort ins Auge, ist jedoch nicht in der Binderune enthalten. Tatsächlich handelt es sich um eine Binderune aus Laguz, Nauthiz und Gebo. Die ungünstige Anordnung der einzelnen Runen ist jedoch sehr irreführend. |
Beispiel 4:Deckungsgleiche Linien und/oder Berührungspunkte sind zwingend erforderlich. Sich kreuzende Linien dagegen sind sehr problematisch. Der Energiefluss wird noch mehr beeinträchtigt, als z.B. durch Trocknungsrisse im Holz. Dieses Bild zeigt eine Binderune aus Algiz und Othala. Die sich kreuzenden Linien machen jede Bemühung des Runers zunichte. |
Beispiel 5:Noch deutlicher zeigt es dieses Bild. Eine solche Binderune sollte unbedingt in Holz geritzt werden, dann hat sie wenigstens noch einen Heizwert. |
Beispiel 6:Auch, wenn man es mit deckungsgleichen Linien übertreibt, gibt es Probleme. Dieses Bild zeigt eine Binderune aus Isa, Berkana und Kenaz. Das Problem dabei ist nur, dass man keine zwei derartigen Binderunen dazu bringen kann, auf auch nur annähernd gleiche Art zu wirken. Isa und Kenaz sind jeweils zu 100% deckungsgleich mit Berkana. Schon die Weihe an sich wird zu einer echten Herausforderung, das Ergebnis ist praktisch nicht vorhersehbar. |
Beispiel 7:Andererseits ist die unmittelbare Verbindung der Runensymbole jedoch zwingend erforderlich. Ein Bild sagt mehr als hundert Worte, mit zwei Bildern sollte dazu alles gesagt sein. Das Bild zeigt eine Binderune aus Mannaz und Othala. |
Beispiel 8:Das ist keine Binderune sondern eine Runenkombination aus Mannaz und Othala. |
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Bilder: © Rewa Kasor
Die Verwendung der abgebildeten Binderunen ist für jedermann gestattet (PD)