Die Ausbildung zur Völva – im ersten Schritt zur Lítilvölva – ist nicht mal eben so in wenigen Tagen vollzogen. Mindestens ein Jahr muss dafür eingeplant werden. Eine Verlängerung auf die Zeit von achtzehn Monaten ist durchaus üblich. Ausgelernt hat eine Völva ohnehin nie.
Bild: Mariz Gawaldan, Weiße Völva aus Warnau
Inhalte der Ausbildung zur Völva
Neben den Jahreskreisfesten und dem Wissen um nordische Mythologie ist die Arbeit mit dem Erlenstab sehr wichtig. Mit ihm wird schon ein wenig auf die Arbeit mit dem Völvenstab vorbereitet. Du lernst, wie ein Erlenstab angefertigt wird und natürlich, wie man mit ihm arbeitet.
Zur Runenreise – verbunden mit praktischen Arbeitsaufträgen – gehört auch die Materialkunde. Warum sind zum Beispiel Holz und Knochen als Basismaterial für Runen geeignet und Glas, Plastik oder Bastelbeton eher nicht? Wie unterscheiden sich die Einsatzgebiete von Stein, Metall und Horn?
Ein weiterer recht umfangreicher Bereich ist die Pflanzenkunde. Dabei geht es nicht allein um die Heilwirkung von Pflanzen und Kräutern. Man muss natürlich auch wissen, wann welche Pflanzen gesammelt werden, wie Auszüge und Tinkturen hergestellt werden. Nicht zu Vernachlässigen ist dabei auch die Räucherkunde.
Nicht zuletzt geht es auch um Krafttiere und Naturwesen. Was unterscheidet eine Fylgia von einer Hamingja und wie kann man sie erkennen? Es geht um Quellen, Schwellengebiete und Zauber – und um Rituale.
Die Prüfung
Eine Schülerin ist noch keine Völva, solange sie nicht das erste Pflichtritual absolviert hat. Erst danach hat sie das Recht erworben, sich Lítilvölva zu nennen und Aufgaben und Pflichten einer Völva zu übernehmen.
Die „Prüfung“ ist nichts weniger, als die Durchführung des Rituals, mit dem eine Frau zur Lítilvölva wird. Es gibt nur einen einzigen Tag im Jahr, an dem dieses Ritual durchgeführt werden kann. Man sollte also immer gut Vorbereitet an die Sache herangehen.
Mariz Gawaldan, eine Weiße Völva, bietet auf ihrer Website einen gut strukturierten und begleiteten Kurs zur Ausbildung als Lítilvölva an.
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Bild: © Mariz Gawaldan
