Workshop Runen – Materialkunde #2

Workshop Runen - Materialkunde #2Workshop Runen Materialkunde #2: Bernstein

Arten

Bernstein gehört neben dem Holz der Eibe zu meinen Lieblingsmaterialien. Er gehört zur Gruppe 1. Als Bernstein werden alle feste Partikel bildenden fossilen Harze bezeichnet. Es sind weltweit mehr als 80 Bernsteinarten bekannt, viele davon sind jedoch nur in kleineren Mengen vorhanden. Von praktisch jeder Bernsteinart gibt es eine Vielzahl von Varietäten, die insbesondere nach dem Grad der Trübung und Vermischung unterschieden werden.

Von der Bernsteinart Succinit (auch als Baltischer oder Ostseebernstein bezeichnet) werden Varietäten insbesondere nach dem Grad der Trübung unterschieden, charakteristisch sind die fließenden Übergänge und Vermischungen in den einzelnen Stücken. Vom Dominikanischen Bernstein sind die Varietäten „Blauer Bernstein“, dessen Farbe auf fluoreszierende Moleküle zurückzuführen ist und „Wood Amber“ am bekanntesten.

Eignung

Es ist unmöglich zu sagen, welche Art oder Varietät für unsere Zwecke besser oder schlechter geeignet ist. Jedes einzelne Stück muss individuell auf seine Verwendbarkeit geprüft werden. Auf ein Stück, bei dem Thurisaz lustlos in der Ecke hockt und „i hob kei Lust“ signalisiert, stürzt sich Laguz vielleicht mit Kenaz-Eifer. Mit etwas Übung kann man an dem Rohstück schon erspüren, wofür es sich besonders gut eignet, mit Sicherheit weiß man es oft erst beim Glätten.

Die Anfertigung eines Runenset aus Bernstein sollte nur wirklich erfahrenen Runern vorbehalten bleiben. Zueinander passende Steine zu finden ist nicht so einfach!

Elektrosmog und Bernstein

Bernstein gehört zu den wenigen Materialien, die problemlos auch mit elektrischen Geräten bearbeitet werden können. Seine Fähigkeit, verschiedenste Energien miteinander zu harmonisieren, macht ihn gegen Elektrosmog nahezu unverwundbar. Diese Eigenschaft macht ihn gerade bei Materialkombinationen zu einem unentbehrlichen Helfer. Er kann die Energien von Materialien aller drei Gruppen so miteinander harmonisieren, dass die Rune/n mit allen Materialien gleichermaßen arbeitet. Dazu reicht es, winzige Krümel hinzuzufügen oder die verschiedenen Materialien mit einer Mischung aus dem Schleifstaub von Bernstein und Resin miteinander zu verkleben.

Entstehung

Freyjas Ehemann, der Gott Óðr, ist häufig abwesend weshalb sie so oft vor Kummer weint. Fallen ihre Tränen auf Stein, so werden sie zu Gold. Fallen sie ins Wasser, so wird aus ihnen Bernstein. Selbst in ihrem Leid schenkt sie so den Menschen noch Reichtümer.

Die weniger prosaische Entstehung des Bernsteins wird so beschrieben: Die ältesten Bernsteine der Welt sind 400 Millionen Jahre alt. Das Harz subtropischer Nadelwälder sank durch Wasser in tiefe Sedimentschichten ab, wo es von neu gebildeten Gesteinsschichten zugeschüttet wurde. Unter Luftabschluss und Druck wandelte es sich über Millionen von Jahren zu Bernstein um.

Schwarzer Bernstein

Erdöl entsteht auf die gleiche Art, wie Bernstein. Nur handelt es sich bei dem Ausgangsmaterial nicht um Harz, sondern um Pflanzen und Tiere. Wenn nun aber Pflanzen und/oder Tiere in Harz eingeschlossen waren, kam es zu einer Vermischung und so entstand der echte schwarze Bernstein. Der „echte“ deshalb, weil auch Gagat oft als schwarzer Bernstein bezeichnet wird. Echter schwarzer Bernstein ist sehr selten und das stärkste mir bekannte Basismaterial für Runen.

Schwarzer Bernstein (kein Gagat!) ist für Anfänger nur bedingt geeignet. Runen wirken auf diesem Material extrem stark. Das kann zu unliebsamen Überraschungen führen.
 
 
 
Siehe auch den Beitrag zu unseren Buch Deine RunenReise
 
 
Bilder: Workshop Runen – Materialkunde #2 | © Rewa Kasor
 
 

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