Im Hain der Göttin – Die Edda in Liedern
Im Hain der Göttin – gemeint ist Sessrúmnir, Freyjas Halle in Folkwang, in der sie die Hälfte der Einherjer versammelt. Freyja ist die Göttin der Fruchtbarkeit und des Frühlings, des Glücks und der Liebe, sowie die Lehrerin des Zaubers (seiðr). In der Gylfaginning wird sie die „berühmteste von den Göttinnen“ genannt.
Bild: Freyja, Gemälde von James Doyle Penrose (1862–1932)
Fólkvangr
„Volkwang ist die neunte: da hat Freyja Gewalt
Die Sitze zu ordnen im Saal.
Der Walstatt Hälfte wählt sie täglich,
Odin hat die andre Hälfte.“
(Die Edda, Grímnismál)
Freyja regiert über ihr himmlisches Feld, Fólkvangr, wo sie die Hälfte der Einherjer empfängt. Sie wird in Fragen der Fruchtbarkeit und Liebe angerufen und leiht anderen Göttern gerne ihren Falkenumhang. Freyjas Ehemann, der Gott Óðr, ist häufig abwesend weshalb sie so oft vor Kummer weint. Fallen ihre Tränen auf Stein, so werden sie zu Gold. Fallen sie ins Wasser, so wird aus ihnen Bernstein. Selbst in ihrem Leid schenkt sie so den Menschen noch Reichtümer. Sie wird als diejenige unter den Göttern beschrieben, die den Menschen am meisten zugetan ist.
„Im Hain der Göttin“ habe ich nach dem Volkslied „Kein schöner Land in dieser Zeit“ geschrieben. Die Melodie ist eine Adaption aus verschiedenen Volksliedern von Anton Wilhelm von Zuccalmaglio. Erstmals wurde sie 1840 veröffentlicht, damals noch unter dem Titel „Abendlied“.
Die Edda in Liedern: Im Hain der Göttin
Im Hain der Göttin alter Zeit
Der blaue Himmel spannt sich weit
Die Blätter rauschen
Dem Wind wir lauschen
Wir sind bereit
Wo Fuchs und Reh vorüberzieht
Die Vögel singen uns ein Lied
Was nie vergangen
Wir stolz empfangen
Was sie uns gibt
Was sollen Mauern und ein Dach
In frischer Luft am kühlen Bach
Wohl unter Linden
Die Kraft wir finden
Bei Tag und Nacht
Auf freiem Feld auf freier Flur
Heilig allein ist die Natur
Drum lasst uns geben
Für uns’ren Segen
Den ew’gen Schwur
© Rewa Kasor
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Bild „Im Hain der Göttin – Die Edda in Liedern“ © (PD)