Chronicles of Gods – Der zweite Entwurf

Chronicles of GodsWer könnte die Entstehung der „Chronicles of Gods“ besser beschreiben, als die Autorin? Lesen wir, was Anke Unger darüber zu berichten hat:

Als ich mir den ersten Entwurf noch einmal durchlas, fand ich alles zu simpel und nicht gut genug durchdacht. Ich zeichnete eine Landkarte, damit ich mir Damarynth besser vorstellen konnte. Das hat mich so inspiriert, dass ich die Geschichte noch einmal neu formuliert habe, diesmal in einem größeren Entwurf, mit mehr Städten und mehr handelnden Personen. Da sich damals in meinem Leben viel ereignete, landete sie danach in der berühmten Schublade.

Bild: Landkarte Damarynth

Szenische Entwicklung

Sechs Jahre später fiel mir das Manuskript wieder in die Hand, das ich mal so toll gefunden hatte. Ich war entsetzt. Die Story war fürchterlich, der Stil grottig, da stimmte überhaupt nichts. Aber ich erinnerte mich noch an die tolle Idee dahinter und wusste, dass sie es wert ist, aufgeschrieben zu werden. Ich warf das Manuskript in die Tonne und fing neu an. Am Anfang war das eine auktorial erzählte Handlung, bei der ich beständig von Figur zu Figur sprang, wie es mir gefiel.
 
Chronicles of Gods

Die Erzählerin Vadinia

Beim erneuten Durchlesen wurde mir klar, dass die Geschichte keinen roten Faden hatte und sich stinklangweilig anhörte. Wie sollte ich Spannung erzeugen, wie die vielen kleinen Ideen zu einer fortlaufenden Geschichte zusammenfügen? Ich beschloss, eine Erzählerin einzuführen. Nicht Areshva, denn ihre Tendenz, ihre Ziele knallhart zu verfolgen, könnte vielleicht bei meinen Lesern schlecht ankommen. Also erwählte ich die Priesterin Vadinia.

Bild: Hexen – Das Bild zeigt die Tempelpriesterin Vadinia

Die Perspektive bot mir die Gelegenheit, einen Tempel kennenzulernen und zu erkunden, wie Magie entsteht und was sie mit den Göttern zu tun hat. Endlich kam Zug in die Story, aber auch neue Probleme. Wenn Vadinia Areshvas Geschichte erzählen sollte, musste sie Areshva entweder verfolgen oder auf andere Weise ständig etwas über sie erfahren. Das wurde nach einer Weile fürchterlich mühsam. Außerdem konnte Vadinia Areshva nicht ausstehen und ich hasste sie dafür. Es ist überhaupt nicht gut, wenn man seine eigene Erzählerin hasst.
 
Chronicles of Gods

Zwei Erzählerinnen

Meine neueste glorreiche Idee, um die Geschichte auf das gewünschte Niveau zu bringen, war die Einführung einer zweiten Erzählerin. Diese sollte die Szenen aus Areshvas Leben berichten, zu denen Vadinia beim besten Willen keinen Zugang bekommen konnte.

Bild: Das Cover von Band 3 „Sog der Finsternis“ zeigt Pirina, die Areshvas Schülerin wird.

Dazu führte ich die Sektendienerin Pirina ein. Pirina hielt Areshva aufgrund ihres naiven Sektenglaubens für die „Retterin der Welt“ – obwohl Areshvas Benehmen zu einem solchen Glauben keinen Anlass gab. Das zündete! Ursprünglich hatte ich Pirina nur als vorübergehende Erzählerin gedacht, aber ich mochte sie nachher so sehr, dass sie eine tragende Nebenrolle in der Geschichte bekam. Es kamen neue, wunderbare Szenen hinzu.

Es rettete mich aber nicht aus der Katastrophe der Vadinia-Kapitel.

 


 
 
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Bilder „Zweiter Entwurf der Chronicles of Gods“: © Anke Unger
 
 

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